Bildung
Die Mitte Basel-Stadt setzt sich für eine starke Volksschule, das duale Berufsbildungssystem und die Volluniveristät ein.
Die Mitte Basel-Stadt ist der Auffassung, dass Eltern die Hauptverantwortung für das Wohlergehen ihrer Kinder tragen und deshalb auch hauptverantwortlich über Massnahmen zur Wahrung und Förderung des Kindeswohls selbst entscheiden können. Sie wehrt sich gegen Tendenzen, die den Eltern diese Verantwortung entziehen.
Eine starke Volksschule ist das Fundament unseres Bildungssystems und Garantin einer qualitativ hohen Ausbildung mit hohem Integrationscharakter für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Sie kann dies nur sein, wenn der integrale Charakter einer eigentlichen Volksschule nicht durch die Möglichkeit geschwächt wird, kostenneutral eine Privatschule zu wählen.
Das duale Berufsbildungssystem der Schweiz ist ein hohes Gut, das nicht durch eine unnötige Verakademisierung infrage gestellt werden sollte. Eine zu hohe Maturitäts- quote fördert die Verakademisierung der Berufsbildung und schadet dem dualen Bildungssystem.
Der freie Zugang zu den universitären Hochschulen mit der Maturität ist nach wie vor eine einzigartige Errungenschaft der Schweizer Gymnasien, die nicht durch eine systemische Erhöhung der Maturitätsquote gefährdet werden sollte.
Die Mitte Basel-Stadt steht zudem zu einer Volluniversität Basel, deren geisteswis- senschaftliche Disziplinen nicht auf Kosten einer einseitigen Fokussierung auf die Life Sciences geschwächt oder gar beschnitten werden sollen.
Die Mitte Basel-Stadt fordert:
- eine Stärkung des Förderaspekts in der Volksschule. Diese Förderung muss je- doch mit Blick auf die den Jugendlichen angemessenen Optionen ausgerichtet sein. Entsprechend wichtig ist der Leistungs- und Selektionsaspekt in der Volksschule.
- dass bei aller Wichtigkeit der Life Sciences für unseren Standort auf kurzsichtige, gewinnorientierte Kürzungen im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften verzichtet wird. Die Mitte Basel-Stadt steht für eine Volluniversität Basel ein und widersetzt sich gegenläufigen Tendenzen.
- die Ablehnung einer künstlichen Verakademisierung von Lehrerberufen. Die Mitte ist der Auffassung, dass eine Bachelor-Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz für das Primarlehramt ausreichend ist.
- einen flexiblen Kindergarteneintritt in der Verantwortung der Eltern. Im Rahmen der Harmonisierung des Schweizer Schulsystems wurde der Einschulungsstichtag im Kanton vom 30. April auf den 31. Juli vorverschoben. Damit sind die jüngsten Kinder beim Eintritt in den Kindergarten knapp vierjährig. Der frühe Kindergartenstart ist für einige Kinder eine Chance, während andere, die den notwendigen Entwicklungsstand noch nicht erreicht haben, damit überfordert sind.
- dass die Eltern das Modell wählen können, nach dem ihr Kind an der Sekundar- schule unterrichtet werden soll. Die Mitte Basel-Stadt ist der Auffassung, dass die Eltern nicht nur den Sekundarschulstandort sondern auch das Unterrichtsmodell für ihre Kinder wählen dürfen.
- die Beibehaltung der Checks. Ein gutes Bildungssystem darf und muss einen Ver- gleich mit anderen Bildungsinstitutionen nicht scheuen. Die Checks geben Rück- schlüsse darauf, inwiefern Lernziele erreicht wurden und wie sie im Vergleich zu anderen Institutionen gleicher Stufe einzuordnen sind. Wichtig dabei ist, dass die Rückmeldungen der Resultate solchermassen erfolgen, dass sich daraus auch wirk- lich Massnahmen ableiten lassen.
- die Universität Basel dazu auf, von Privaten finanzierte Professuren anzunehmen, sofern deren Berufung, Forschungsinhalt und Finanzierung transparent sind. Zu- dem müssen diese privat finanzierten Lehrstühle in einem verantwortbaren Verhält- nis zur Anzahl der von der Universität beschäftigten Dozierenden stehen.
- eine stärkere Beteiligung weiterer Kantone und des Bundes zur nachhaltigen Stärkung der zurzeit bikantonalen Universität.